Warum Informationssilos in der Produktentwicklung Innovation bremsen – und wie wir sie aufbrechen können
- Katlin Heinemeyer
- 24. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
In vielen Unternehmen gibt es ein wiederkehrendes Problem: Nicht alle relevanten Abteilungen sind ausreichend über den Stand eines Produktentwicklungsprojekts informiert. Das führt nicht nur zu ineffizienten Prozessen, sondern oft auch zu Fehlentscheidungen, die vermeidbar gewesen wären.
Doch woran liegt das? Und vor allem: Wie können Unternehmen diese Barrieren aufbrechen, um eine wirklich vernetzte, agile Produktentwicklung zu ermöglichen?
Die Gefahr isolierter Entscheidungen
Oft werden Entscheidungen in einem Team getroffen, ohne die Auswirkungen auf andere Bereiche ausreichend zu bedenken. Ein klassisches Beispiel: Der Service wird zu spät in die Entwicklung einbezogen. Dabei hat gerade dieser Bereich wertvolles Wissen über die Schwachstellen und Optimierungspotenziale bestehender Produkte. Würde das Service-Team frühzeitig involviert, könnten Reparaturfreundlichkeit und Wartungskosten direkt in die Produktgestaltung einfließen.
Ein weiteres Beispiel ist der Business Case. Wird er ohne Berücksichtigung der Folgekosten und potenzieller Zusatzerlöse (z. B. durch Serviceverträge) kalkuliert, können falsche Investitionsentscheidungen getroffen werden. So kann ein Modul, das sich einfach austauschen lässt, trotz höherer Produktionskosten langfristig wirtschaftlicher sein – weil es eine schnellere Wartung ermöglicht und dem Kunden eine höhere Betriebssicherheit bietet.
Die Lösung: Frühzeitige Integration aller relevanten Abteilungen
Wie kann dieses Problem gelöst werden? Die Antwort liegt in der konsequenten Einbindung aller relevanten Stakeholder von Anfang an.
🔹 Technical Writing von Anfang an integrieren
Die Dokumentation eines Produkts wird oft erst am Ende des Entwicklungsprozesses begonnen, was zu Engpässen und Verzögerungen führt. Wenn technische Redakteure frühzeitig einbezogen werden, können Inhalte parallel zur Entwicklung entstehen – das spart wertvolle Zeit.
🔹 Produktion in die Entwicklung einbinden
Wenn die Produktion erst mit dem finalen Design konfrontiert wird, kann das zu hohen Fehlerquoten und ineffizienten Fertigungsprozessen führen. Werden Produktionsverantwortliche von Anfang an eingebunden, können Herstellkosten und Qualitätsprobleme frühzeitig adressiert werden.
🔹 Agile Methoden als Schlüssel zur besseren Zusammenarbeit
Ein agiles Vorgehen, das regelmäßig alle Beteiligten an einen Tisch bringt, ist entscheidend. Methoden wie OKR (Objectives and Key Results) und interdisziplinäre Workshops helfen, Silos aufzubrechen und eine gemeinsame Vision zu schaffen.
Fazit: Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Innovationsbooster
Informationssilos in der Produktentwicklung sind Innovationskiller. Unternehmen, die es schaffen, alle relevanten Abteilungen frühzeitig zu vernetzen, profitieren von effizienteren Prozessen, besseren Produkten und langfristig wirtschaftlicheren Entscheidungen.
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